WWF / Capital Umweltpreis für UNSER LAND
Berlin, 26. November 2003: Der WWF, World Wide Fund For Nature, und das Wirtschaftsmagazin Capital verliehen in Berlin die Auszeichnung „Ökomanager des Jahres“. „Ökomanager des Jahres 2003“ für den Bereich Konzerne ist Roland Hartung, langjähriger Vorstandsvorsitzender der MVV Energie AG, Mannheim. Bei den mittelständischen Unternehmen wurde Otto Greither, Geschäftsführender Gesellschafter der Salus Haus Natur-Arzneimittel Dr. med. Otto Greither Nachf. GmbH & Co. KG, Bruckmühl, ausgezeichnet. Den Sonderpreis vergab die Jury an Elsbeth Seiltz, Initiatorin von BRUCKER LAND und 1. Vorsitzende des UNSER LAND e.V. Ihr Ziel: "Wir wollen den Menschen nachhaltig erzeugte Produkte aus ihrer Region, dem Münchner Umland, schmackhaft machen."
B.A.U.M. Consult freut sich besonders über die Verleihung dieser wertvollen Auszeichnung an UNSER LAND. Neben zahlreichen ehrenamtlich Tätigen ließen sich die Ausgangsinitiative BRUCKER LAND und später auch UNSER LAND immer wieder von professionellen Regional- und Kommunikationsberatern unterstützen. Dazu zählt unter anderem die B.A.U.M. Consult GmbH in München, deren Geschäftsführer Ludwig Karg zu den Gründungsvätern der Initiative gehört.
Stellvertretend für Renate Künast hielt der Staatssekretär des Ministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Matthias Berninger eine Laudatio. Dabei wurde deutlich, dass er ein Befürworter von Regionalität ist: „Mein Ministerium unterstützt den regionalen Gedanken. Regionale Vermarktung muss aber auch professionell abgewickelt werden. UNSER LAND ist ein Beispiel dafür. Es trägt sich nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch.“ Besonders hob er den gesamtökologischen Ansatz von UNSER LAND hervor: „UNSER LAND malt nicht schwarz – weiß. Ökologische und konventionelle Landwirtschaft finden in diesem Netzwerk einen Platz und ein gemeinsames Ziel“.
Die Umsetzung des wohl einzigartigen Konzepts für eine nachhaltige Regionalentwicklung begann vor 10 Jahren im Landkreis Fürstenfeldbruck (BRUCKER LAND). Heute arbeiten nach diesem Modell in neun Landkreisen rund um München über 1.000 aktive Mitglieder aus Handwerk und Handel, Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz, Kirchen sowie Verbraucher zusammen. In jedem Landkreis gibt es einen Verein, die sogenannte Solidargemeinschaft. Allen gemeinsam ist die UNSER LAND GmbH. Sie vermarktet 40 Produkte, die nach Nachhaltigkeitskriterien produziert und über etablierte Absatzwege vertrieben werden.
UNSER LAND will vorhandene Verarbeitungs- und Vertriebsstrukturen nutzen und verloren gegangene Strukturen wieder aufbauen. Während die GmbH als verlässlicher Lieferant der Marktpartner - z. B. der Lebensmittelkette von Tengelmann - auftritt, organisieren die Vereine eine breit angelegte Bewusstseinsbildungs- und Informationskampagne für nachhaltige Produkte.
180 Landwirte produzieren für UNSER LAND umweltschonend nach speziellen Vorgaben, den sogenannten UNSER LAND Richtlinien. Knapp ein Zehntel der Ware trägt bereits ein Bio-Prüfsiegel. "Mit uns können sich die Bauern auf den Weg zum ökologischen Landbau machen", so Elsbeth Seiltz, "mancher hat danach schon komplett auf Bio umgestellt." Beteiligt sind auch 280 Bäckereien und 17 Metzgereien. Angeboten werden die Waren von UNSER LAND in 500 Lebensmittelläden, in derzeit 20 Restaurants und in zehn Groß-küchen. Seit diesem Oktober gibt es UNSER LAND Produkte auch in 60 Münchner Supermärkten.
Im Großraum München findet kaum ein Dorf- oder Kirchenfest statt, auf dem UNSER LAND nicht mit Verkostungsware und Informationen vertreten ist. "Wir wollen klarmachen, dass exzellente Qualität im Schnitt zehn Prozent Aufpreis wert ist", sagt Elsbeth Seiltz.
Analog zur „Agrarwende“ im Lebensmittelbereich wurde mit der Arbeit an einer "Energiewende" begonnen. Ziel ist eine Versorgung des gesamten Raums mit erneuerbaren Energien. Am weitesten ist hier der Landkreis Fürstenfeldbruck. Dort soll das Ziel bis zum Jahr 2030 erreicht sein. Nicht zuletzt mit Hilfe des dort eingerichteten Zentrums für innovative Energieversorgung im Landkreis - ZIEL 21 - und der Unterstützung der EU-Kommission: ZIEL 21 ist Mitglied des europäischen Netzwerks für regenerative Energien, RENET100, das ebenfalls von B.A.U.M. Consult München initiiert wurde und dort von Dr. Michael Stöhr koordiniert wird.
Vorgeschlagen wurde Frau Seiltz von Prof. Dr. Maximilian Gege, Geschäftsführender Vorstand von B.A.U.M. e. V. und Mitglied der Jury, für diesen Preis.