Aufbruch für alternatives Wirtschaften in Hamm– Gemeinwohlorientierung gewinnt an Bedeutung

19.10.2020, Hamm: Moderiert durch B.A.U.M. Consult Hamm referiert Christian Felber, Mit-Initiator der Gemeinwohlbilanz, vor 60 interessierten Zuhörer*innen im Rahmen einer FUgE-Veranstaltung und zeigt die Bedeutung der Gemeinwohlökonomie für eine nachhaltige Wirtschafsweise auf.

Erfolgreiches unternehmerisches Handeln innerhalb des bestehenden Wirtschaftssystems unter Berücksichtigung des Gemeinwohls – das dies kein Widerspruch sein muss, demonstrierte Christian Felber am 19.10.2020 durch einen bemerkenswerten Vortrag im Rahmen einer Einladung des Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung e.V. in Hamm. Johannes Auge, Geschäftsführer des B.A.U.M. Consult GmbH Büros in Hamm, leitete durch den Abend und moderierte die anschließende Podiumsdiskussion zur GWÖ-Modellen in der Praxis.

Mit Klaus Engemann vom Bioland Hof Engemann aus Willebadessen (Kreis Höxter) und Stefanie Nagel von der Vollkornbäckerei Cibaria aus Münster berichteten zwei Gäste praxisnah von ihren Erfahrungen mit der Erstellung einer Gemeinwohlbilanz. Sie nannten dabei wesentliche Vorteile der Gemeinwohlbilanzierung im Betrieb: Mehr Systematik, motivierte Mitarbeiter*innen, bessere und innovativere Lösungen. „Auch in unseren Kund*innenbeziehungen merken wir, dass sich Transparenz und Zusammenarbeit lohnen“, resümiert Klaus Engemann im Hinblick auf das Potential direkter wirtschaftlicher Vorteile. Stefanie Nagel ergänzt: „Der Gemeinwohl-Ansatz hat das Potenzial, viele Menschen zu erreichen und zum Mitmachen zu bewegen.“ Christian Felber sieht hier auch die Zukunft der Gemeinwohlökonomie: eine Weiterentwicklung innerhalb eines gesellschaftlichen Diskurses, zwecks Integration europäischer Verfassungswerte wie Menschenwürde, Solidarität, Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung als handlungsleitende Parameter eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems.  

Abschließend verdeutlichte Johannes Auge von B.A.U.M. Consult die Aktualität und Dringlichkeit des Handelns zur Gestaltung einer nachhaltigen Wirtschaft, für welche die Gemeinwohlökonomie exemplarisch einsteht: „Ob Corona-Pandemie, Klimaschutz oder Biodiversitätsverlust: Jeder Mensch ist gefordert, zur Lösung beizutragen. Das wird nur in gemeinsamen Kraftanstrengungen von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft funktionieren.“