Bundesregierung will deutschlandweit Dächer für Sonnenenergie nutzen

Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt, dass künftig alle geeigneten Dachflächen für die Solarenergie genutzt werden sollen. Bei gewerblichen Neubauten soll dies verpflichtend, bei privaten Neubauten soll es die Regel werden. Doch bislang ist Photovoltaik auf Gebäudedächern in abgeschwächter Form nur in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein verpflichtend. In den nördlichen Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen gibt es seit diesem bzw. ab 2023 eine Solarpflicht, allerdings wird diese unterschiedlich interpretiert. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es keine Solarpflicht.

Hamburg
In Hamburg gilt die Solarpflicht laut dem Hamburgischen Klimaschutzgesetz ab dem 1. Januar 2023 für alle Neubauten (Wohn- und Nichtwohngebäude) und ist bei einer vollständigen Dachsanierung eines Bestandsgebäudes ab dem 1.Januar 2025 vorgeschrieben. Bei Dachflächen unter 50 m² greift die Solarpflicht in der Hansestadt nicht.

Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein ist die Installation einer Photovoltaikanlage auf Neubauten von Nichtwohngebäuden seit Anfang 2022 vorgeschrieben. Diese Pflicht gilt ebenfalls für Dächer von Nichtwohngebäuden nach einer Sanierung von mindestens 10 Prozent der Dachfläche. Außerdem müssen Parkplätze ab 100 Stellplätzen mit einer Solaranlage ausgestattet werden.

Niedersachsen
Auch in Niedersachsen gilt ab 2023 eine Solarpflicht. Diese gilt zunächst für Neubauten überwiegend gewerblich genutzter Gebäude mit einer Dachfläche ab 75 Quadratmeter. Auf mindestens 50 Prozent der Dachfläche soll eine Solaranlage installiert werden. Ab 2025 müssen dann auf allen Dächern von Neubauten, sprich auch auf Wohnhäusern, Solaranlagen installiert werden. Für Sanierungen gibt es keine Solarpflicht.